«Was war der schönste Moment...?» 

Von berührenden Geschichten am HGW-Mieter:innen-Informationsanlass bis hin zu kniffligen Baustellen: Das vergangene Jahr war für die HGW voller Ereignisse. HGW-Präsident Dieter Beeler und Geschäftsführer Gamal Rasmy teilen im Gespräch mit unserer Lernenden Lorena Lajqi ihre bewegendsten Momente und blicken in die Zukunft. 

Gamal Rasmy, Geschäftsführer und Dieter Beeler, Präsident

Lorena Lajqi: Wenn ihr an das vergangene Jahr denkt, was war euer schönster Moment?

Dieter Beeler: Es ist schwierig, einen einzelnen Moment herauszugreifen. Es gibt immer viele schöne, aber auch herausfordernde Ereignisse. Besonders erfreulich fand ich die Entwicklung im Bereich der Unterbelegung. Wir haben festgestellt, dass sich mehr Bewohnende aktiv nach kleineren Wohnungen erkundigen und ihre grösseren Wohnungen für Familien freigeben. Diese Dynamik hat mich im Jahr 2024 besonders gefreut.

Gamal Rasmy: Mein persönliches Highlight war die Informationsveranstaltung für Mieter:innen im November. Oft erhalten wir von den Bewohner:innen vor allem Rückmeldungen, wenn etwas nicht funktioniert – etwa ein defekter Geschirrspüler. Doch an diesem Abend erzählten drei Bewohnerinnen auf der Bühne von ihrem Alltag in der HGW. Sie berichteten von ihrem Engagement und ihrer Freude am gemeinschaftlichen Leben. Das war ein besonders schöner Moment.

«Ich wünsche mir, dass der genossenschaftliche Gedanke noch mehr gelebt wird.»

Dieter Beeler, HGW-Präsident

Lorena Lajqi: Neben den positiven Erlebnissen gab es sicher auch Herausforderungen. Was war die grösste?

Gamal Rasmy: Der anhaltende Druck auf den Wohnungsmarkt ist eine grosse Herausforderung. Sobald eine Wohnung in der HGW frei wird, gibt es binnen kürzester Zeit zahlreiche Interessent:innen. Winterthur braucht mehr bezahlbaren Wohnraum. Leider hat die Stadt im vergangenen Jahr Änderungen in der Baugesetzgebung angekündigt bzw. vorgenommen, die dem entgegenstehen. In solchen Momenten ist es entscheidend, dass wir als HGW und als Genossenschaftsverband gut positioniert sind, um künftig weitere Möglichkeiten für preisgünstiges Wohnen zu sichern.

Dieter Beeler: : Ein weiteres herausforderndes Projekt ist der Grabenacker in Oberwinterthur. Hier gab und gibt es zahlreiche bauliche und organisatorische Hürden. Unvorhergesehene Wassereinbrüche, komplexe behördliche Vorgaben und die Anliegen unserer Mieter:innen unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Insbesondere die Bau- und Entwicklungskommission war damit im vergangenen Jahr stark beschäftigt.

Freude nach dem Videodreh - das war super!

Lorena Lajqi: Wenn ihr in die Zukunft blickt, was steht für die HGW an?

Dieter Beeler: Wir müssen die begonnenen Weiterentwicklungen konsequent weiterführen. Digitalisierung, Zusammenarbeit, Kommunikation und das genossenschaftliche Zusammenleben sind zentrale Themen. Nur so kann die HGW auch in Zukunft nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum anbieten

Gamal Rasmy: Nachhaltigkeit bleibt für uns ein Schlüsselthema. Das betrifft die ökologische Dimension – etwa den weiteren Ausbau von Photovoltaikanlagen und die Umstellung auf nachhaltige Wärmeerzeugung – genauso wie die soziale Nachhaltigkeit. Wir setzen darauf, Wohnungen entsprechend der Lebensphasen richtig zu belegen, damit mehr Menschen Wohnraum bei uns finden.

Lorena Lajqi: Für mich persönlich steht dieses Jahr meine Abschlussprüfung an. Ich hoffe, all das, was ich in meiner Lehrzeit bei der HGW gelernt habe, dort erfolgreich umsetzen zu können.


Lorena Lajqi: Ich habe noch eine Frage zum Schluss: Wenn ihr einen Wunsch für die HGW frei hättet, welcher wäre das?

Gamal Rasmy: Mein grösster Wunsch ist, dass es künftig einfacher wird, neuen preisgünstigen Wohnraum zu schaffen. Sei es durch weniger behördliche Hürden oder durch bessere Rahmenbedingungen auf dem Markt.

Dieter Beeler: Ich würde mir wünschen, dass der genossenschaftliche Gedanke noch stärker gelebt wird. Es geht darum, miteinander zu wohnen, einander zu unterstützen und den ursprünglichen Geist der HGW wieder mehr in den Fokus zu rücken.

Lorena Lajqi: Das wäre auch mein Wunsch. Ich danke euch für das Gespräch und freue mich auf ein weiteres spannendes Jahr mit der HGW. Wir sehen uns an der Generalversammlung!

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