20.07.2021

Schule vor Ort - viel Neues für unsere Mitarbeitenden

In einigen Siedlungen ist die Projektarbeit bereits zu sehen. Es blüht, summt und brummt. Aber auch Blumenwiesen und Wildhecken wollen gepflegt werden. Das benötigt einerseits neues Fachwissen, aber auch ein Umdenken sowohl bei Gärtner/innen und Hauswart/innen wie auch bei den Bewohnenden.

Bis eine Blumenwiese in voller Pracht blüht, Schmetterlinge und Insekten umherschwirren, Bienen Nektar sammeln und es summt und brummt, bedarf es einiger Zeit. In einigen Siedlungen der HGW haben wir bereits Blumenwiesen angelegt. Aber auch diese benötigen eine fachmännische Pflege, auch wenn die Wiese nicht mehr gewässert und nicht mehr gedüngt werden muss. Es werden keine Pestizide oder Herbizide mehr eingesetzt und die Wiese muss weniger geschnitten werden. Eine Herausforderung für die Gärtner sind die Früherkennung der invasiven Neophyten und deren korrekte Entsorgung. Die eingeschleppten Pflanzen gefährden die Artenvielfalt und nehmen einheimischen Pflanzen und Tieren die Lebensgrundlage.

Die naturnahe Umgebungsbewirtschaftung erfordert ein Umdenken und die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Unter fachkundiger Anleitung von Stefan Nänni, Grünwerk Winterthur, fand im Juni die erste Schulung unserer Belegschaft statt.

Dabei ging es in erster Linie darum, wann und in welchen Zeiträumen die Blumenwiesen gemäht werden müssen. Um eine neue Wiese anzulegen braucht es zunächst den Säuberungsschnitt, bei welchem die alten, nicht erwünschten Pflanzen entfernt werden. Im Frühsommer folgt dann der Heuschnitt. Hier ist darauf zu achten, dass die Blütezeiten der Pflanzen beachtet werden, damit sich alle Pflanzen versamen können und wieder blühen. Ein schonendes und dennoch effektives Verfahren ist das Mähen mit dem Balkenmäher. Der Übung halber versuchten sich unsere Mitarbeitenden auch mit der Sense, was gar nicht so einfach war. Im Spätherbst erfolgt dann als letztes der Winterschnitt.

Mit Stefan Nänni von Grünwerk Winterthur hatten wir einen sehr fachkundigen Experten zur Seite. Mit seiner über dreissigjährigen Erfahrung konnte er viel Wissen weitergeben und Fragen kompetent beantworten. "Naturnahes Gärtnern und Pflegen heisst in erster Linie Beobachten und wenn es dann nötig ist; mutig grosszügig und entschlossen eingreifen. Die Dynamik in der Natur ist sehr beständig!" gibt Stefan Nänni den Kursteilnehmenden mit auf den Weg. 

Auch Sie als Bewohnerinnen und Bewohner möchten wir ermutigen, Ihre Umgebung zu beobachten. Inzwischen gibt es viele hilfreiche Apps, welche Pflanzen bestimmen können. Ein Foto der Pflanze machen und schon sagt Ihnen die App, was Sie vor sich haben. Gerade auch mit Kindern eine spannende und lustige Art, ihnen die Natur und das Bewusstsein für ihre Umwelt näher zu bringen. Pflanzen Sie auch auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse bewusster und verwenden nach Möglichkeit einheimische Pflanzen.

Wir freuen uns über Ihre Beobachtungen und Fotos, die wir gerne auf unserer Webseite veröffentlichen. Bei Fragen wenden Sie sich an unsere Mitarbeitenden, sie helfen gerne weiter.

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