Wenn Ideen ins Rollen kommen – und Siedlungsprojekte entstehen

In den Siedlungen der HGW entstehen viele Ideen bei einem Schwatz im Treppenhaus oder draussen auf dem Bänkli. Aus einem Gespräch oder einer spontanen Idee wird manchmal ein ganzes Projekt. Entscheidend ist, dass Bewohner:innen selbst aktiv werden und ihre Ideen mittragen.

Oft beginnt es mit einem Satz im Vorbeigehen: «Hier wäre ein Picknicktisch schön.» Kinder wünschen sich einen Spielplatz mit Röhren, andere träumen von einem Pizzaofen für gemeinsame Nachmittage. Aus solchen Ideen wird manchmal ein richtiges Projekt – wenn sich Nachbar:innen zusammentun und es weiterverfolgen.

Dann kommt das HGW-Team ins Spiel: Es prüft die Machbarkeit und klärt die nächsten Schritte, je nach Projekt auch mit Fachleuten oder mit der Nachbarschaft. Gleichzeitig sind die Bewohner:innen gefragt, zum Beispiel beim einholen von Meinungen, Regeln vorschlagen oder bei der Organisation von Anlässen. So wächst aus einer Idee Schritt für Schritt ein gemeinsames Vorhaben.

Cornelia Schneider, Mitarbeiterin Siedlungsarbeit im Team Genossenschaftliches, sagt: «Wir helfen unseren Bewohner:innen, sich selbst zu organisieren. Wir begleiten, klären ab und stehen zur Seite. Entscheidend ist aber auch, dass alle mitziehen.»

Ein Pingpongtisch für die Siedlung Stadtrain

Alles begann mit einer Idee: Patrizia Legnini wünschte sich einen Pingpongtisch in der Siedlung. Also gründeten sie eine Interessengruppe mit weiteren Bewohner:innen, suchte Mitspieler:innen und brachten das Projekt ins Rollen.
Parallel klärte die HGW die wichtigsten Fragen: Welcher Standort eignet sich? Wie steht die Nachbarschaft dazu? Was braucht es in Sachen Lärm und Sauberkeit? Wer übernimmt Verantwortung?

Schon bald war klar: Der Tisch kommt. Die Gruppe verfasste ein kleines Reglement und organisierte schliesslich die Einweihung, ein fröhliches Fest mit Kuchen, Getränken und den ersten Rundläufen. 

Für Patrizia Legnini ist das Ergebnis genau so geworden, wie sie es sich vorgestellt hatte. Der Tisch belebt den Aussenraum, sagt sie, und bringt Menschen zusammen: «Man ist draussen, bewegt sich, lacht miteinander und lernt sich besser kennen.» Viele Kinder hätten hier Pingpong erst gelernt und einige seien inzwischen richtige Meister:innen geworden. 

«Es ist ein Treffpunkt für alle geworden. Gross und Klein kommen zusammen, haben Freude und sind an der frischen Luft. Es ist einfach schön und macht richtig Spass.»

Der neue Spielplatz in Neftenbach

Der alte Spielplatz in der HGW-Siedlung Neftenbach musste erneuert werden. Statt einfach neue Geräte zu bestellen, bezog die HGW die Bewohner:innen ein. Ein Fragebogen machte den Anfang – mehr als die Hälfte aller Haushalte nahm teil. Die Wünsche waren vielfältig: Besonders gefragt waren eine grosse Spielwiese, Schaukeln und eine überdachte Sitzgelegenheit.

Im anschliessenden Workshop mit Spielplatzbauer Tom Ackermann wurden Wunschpläne gezeichnet und viele Ideen diskutiert. Zugleich zeigte sich, welche davon umsetzbar sind. Etwa dass ein Wasserspiel im Sommer wegen der Wasserknappheit problematisch ist und ein Bodentrampolin hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen muss.

Die Ideen aus dem Fragebogen und dem Workshop flossen direkt in die Planung ein. Im Mai stellte die HGW die neuen Spielplatzpläne vor: eine kleine Hügellandschaft mit Kletter- und Versteckmöglichkeiten, Sandkasten, Rutschbahn und Krabbelröhre. Beim Mitmachtag im September waren viele wieder dabei. Gross und Klein halfen mit und rollten gemeinsam den Rasen aus. Nun darf er erst einmal anwachsen und  am Eröffnungsfest darf dann im 2026 richtig losgestürmt werden. 

Wünsche mit Engagement dahinter

Severin Mom, Leiter Genossenschaftliches sagt: «Diese Projekte zeigen, wie die HGW ihre Werte im Alltag lebt. Wir gehen voran, wo wir in der Verantwortung stehen, und fördern dort, wo die Initiative aus der Bewohnerschaft kommt. Wir helfen, Ideen weiterzuentwickeln, Hürden zu überwinden – und unterstützen, wo Ressourcen nötig sind.»

So entstehen Lösungen, die nicht von oben verordnet sind, sondern von vielen getragen werden – und die nicht nur heute, sondern auch übermorgen funktionieren.

Eigene Idee – kleiner Anlass oder grösseres Projekt? Schreiben Sie an genossenschaftliches@hgw-wohnen.ch.

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